Beschreibung
Hermann Hauser sr. Wiener Modell klassische Gitarre aus dem Jahr 1924 in ausgezeichnetem Zustand. Der Klang dieses Instruments ist beeindruckend. Die Gitarre hat eine Decke aus deutscher Fichte, Boden und Zargen aus geflammtem Ahorn und ein dunkles Ebenholzgriffbrett. Die Mensur ist 620 mm lang, und die Breite am Sattel beträgt 46 mm. Die originale Schellackpolitur ist in ausgezeichnetem Zustand mit geringen Gebrauchsspuren. Die Gitarre ist mit den originalen und als sehr exquisit angesehenen Landstorfer 3 auf einer Platte Mechaniken ausgestattet, die sehr gut auf dieser Gitarre funktionieren und aussehen.
Die Gitarre hat einen professionell reparierten Riss. Sehr fest und stabil.
Diese Gitarre ist ein Ein-Besitzer-Instrument. Sie befand sich im Besitz einer süddeutschen Gitarristin, Musiklehrerin und Konzertkünstlerin. Viele Bilder und Dokumente kommen mit der Gitarre.
Hintergrund: Der deutsche Gitarrenbauer Hermann Hauser I. (oder sen.) (1882-1952) ist vor allem für die bemerkenswerten Instrumente bekannt, die er nach 1924 in spanischer Tradition baute. In jenem Jahr besuchten sowohl Andres Segovia als auch Miguel Llobet Hauser in München, und Segovia ermutigte Hauser, seine Manuel-Ramirez-Gitarre aus dem Jahr 1912 zu kopieren (ein Instrument, von dem allgemein angenommen wird, dass es von Santos Hernandez gebaut wurde, während er Vorarbeiter in der Ramirez-Werkstatt war). Er untersuchte dieses Instrument und nahm Messungen vor. Da Llobet eine Antonio de Torres aus dem Jahr 1859 besaß, hatte Hauser auch Gelegenheit, sie zu untersuchen. Obwohl Hauser 1925 mit dem Bau von Instrumenten in spanischer Tradition begann, baute er bereits seit 1900 Gitarren, Lauten und andere verwandte Saiteninstrumente in deutscher Tradition. Es wird allgemein angenommen, dass Hauser zwischen 1925 und 1952 vielleicht 250 Gitarren in spanischer Tradition gebaut hat, aber nicht mehr als etwa 250 in Wiener Tradition. Auch nach 1935 baute er weiterhin Wiener Modelle, da deren klangliche Qualität gefragt war. Diese Gitarre wurde ein Jahr nach dem Zusammentreffen von Hauser und Segovia gebaut und ist vielleicht eine Rarität.
Zu den von Hauser gebauten Gitarrenmodellen gehörten die Vienna, die Munich, die Terz, die Prim und der Quintbass. Hauser führte viele Innovationen in der Decken- und Korpuskonstruktion ein, und seine Gitarren werden heute für ihren klaren, lauten und vollen Klang und ihr großes Sustain geschätzt. Andres Segovia und viele andere große Maestros haben auf Gitarren von Herman Hauser 1 gespielt. Hausers Sohn Hermann Hauser II (1911-1988) und sein Enkel Hermann Hauser III (geboren 1958) haben die Tradition des Gitarrenbauers fortgesetzt.