Beschreibung

Hermann Hauser sr. Wiener Modell klassische Gitarre aus dem Jahr 1926 in gutem Zustand. Der Klang dieses Instruments ist beeindruckend. Die Gitarre hat eine Decke aus deutscher Fichte und geflammten Ahorn für Boden und Zargen sowie ein dunkles Ebenholz Griffbrett. Die Mensur ist 630 mm lang, und die Breite am Sattel beträgt 47 mm. Die Gitarre war im Besitz eines Gitarrenstammtischs in Süddeutschland. Mitglieder des Clubs und eingeladene Musiker haben die Gitarre auf der Rückseite signiert, was die Geschichte dieser Gitarre und ihre gesamte Erscheinung sehr interessant macht.
Die Gitarre ist in einem guten restaurierten Zustand, mit einigen Spiel- und Gebrauchsspuren und ein paar Rissreparaturen. Sie hat den berühmten verstellbaren Hals mit der frei schwebenden Halsverlängerung. Die Gitarre spielt sich gut mit einem geraden Hals, guten Bünden und einer niedrigen Saitenlage.

Hintergrund: Der deutsche Geigenbauer Hermann Hauser I. (oder Sr.) (1882-1952) ist vor allem wegen der bemerkenswerten Instrumente bekannt, die er nach 1924 in der spanischen Tradition baute. In jenem Jahr besuchten sowohl Andres Segovia als auch Miguel Llobet Hauser in München, und Segovia ermutigte Hauser, seine Manuel-Ramirez-Gitarre von 1912 zu kopieren (ein Instrument, von dem allgemein angenommen wird, dass es von Santos Hernandez gebaut wurde, während er Gitarrenbauer im Shop von Ramirez war). Er untersuchte dieses Instrument und nahm Messungen an ihm vor. Da Llobet eine Antonio de Torres von 1859 besaß, hatte Hauser auch Gelegenheit, dieses Instrument zu untersuchen. Obwohl Hauser 1925 mit dem Bau in spanischer Tradition begann, hatte er seit 1900 Gitarren, Lauten und andere verwandte Streichinstrumente in deutscher Tradition gebaut. Während man allgemein annimmt, dass Hauser zwischen 1925-1952 vielleicht 250 Gitarren in der spanischen Tradition baute, baute er nicht mehr als etwa 250 in der Wiener Tradition. Er baute weiterhin Wiener Modelle, deren klangliche Qualität gefragt war, auch nach 1935. Diese Gitarre wurde ein Jahr nach dem Zusammentreffen von Hauser und Segovia gebaut und gilt wohl als ein seltenes Schmuckstück.

Hauser baute unter anderem den Wiener Modelle, Münchner Modelle, den Terz-, den Prim- und den Quintbass. Hauser führte viele Innovationen in der Decken- und Korpuskonstruktion ein, und seine Gitarren werden heute für ihren klaren, lauten und reichen Klang und ihr großes Sustain geschätzt. Andres Segovia und viele andere große Maestros haben Gitarren von Herman Hauser 1 gespielt. Hausers Sohn, Hermann Hauser II (1911-1988) und sein Enkel, Hermann Hauser III (geboren 1958) haben die Tradition des Gitarrenbaumeisters fortgesetzt.

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